Polsterschaum in der Autopflege

Warum Polsterschaum nicht die beste Lösung ist.

Ein Malheur ist schnell passiert. Der Kaffeebecher, des Eis oder die Schokolade landen auf dem Sitzpolster. Oder aber, irgendwann kommt die Erkenntnis, dass die Polster früher eigentlich völlig anders aussahen. Den Profi ran lassen? Nö. Kostet zu viel Geld. Da gibt es doch immer diese Werbung. Polsterschaumreiniger. Drauf sprühen, warten, drüber wischen, saugen, fertig.

Das Döschen für knapp 5€. Passt.

Bei der nächsten Gelegenheit die Sitze eingesprüht, drüber wischen, ein paar Minuten warten. Es ist scheinbar trocken, Sauger an. Und?

Toll, alles sauber!

Drei Tage später. Regen. Mit dem Friesen-Nerz ins Auto. Am nächsten Morgen finden sich seltsame „Landkarten" auf dem Polster. Och nö, schon wieder Flecken. Ist ja nicht schlimm, die Dose mit dem Polsterschaum war ja noch nicht alle.

Naja, und so weiter.

Irgendwann hat der Sitz dann die Haptik von Sperrholz und Flecken sind in immer kürzeren Abständen da. Seltsam.

Seltsam? Nein!

Was ist Polsterschaum. Schaum ist eine Mischung aus Chemie und Gasbläschen. Die Chemie soll den Schmutz lösen und die platzenden Gasbläschen sollen den Schmutz und den Reiniger an die Oberfläche transportieren.

Dort soll er trocken aufliegen und leicht mit Tuch oder Staubsauger entfernt werden. Und hier liegt das Hauptproblem. Trocken. In der Regel wird nicht lange genug gewartet. Oder des Auto wird verschlossen eine Weile stehen gelassen. Somit kann der Polsterschaum seine Arbeit nicht vollständig erledigen und es verbleiben nicht unerhebliche Reste Schmutz und Reiniger im Bezugstoff. Und jeder Eintrag von Feuchtigkeit (und hier genügt schon hohe Luftfeuchtigkeit) aktiviert die Chemiereste und so werden erneut Schmutz und Chemie nach oben produziert. Dies wird dann natürlich als Neuverschmutzung angesehen, da rein oberflächlich ja nach der Behandlung alles sauber war. Und mit der Erfahrung, dass es ja (vermeintlich) sauber war, wird denn die nächste Ladung Chemie in den Sitz gepumpt.

Also:

Kein Polsterschaum ist auch eine Lösung.

Mit Sicherheit effektiver ist für verschmutzte Polster das Sprühextraktionsverfahren, egal ob mit chemielosem Heißwasser aus dem Dampfgerät oder mit entkeimender, pflegender Reinigungsflotte aus dem Polsterwaschgerät.

Wenigstens ist die „Neuverschmutzung" denn wirklich Neu. Und nicht der alte Kaffee von letztens.

Sind Sie Autofahrer? Ja. Halten Sie an jedem Verkehrszeichen an, um sich dessen Bedeutung durchlesen zu müssen und dieses dann per Unterschrift zu bestätigen? Nein? Noch nicht! Die Brüsseler EUrokraten kommen da schon noch drauf.
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